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Wie ein paar Schleswig-Holsteiner die Kulturen des Alten Orients begründeten...

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Das läßt einen nicht zuletzt nach dem Verlag fragen, der ein solches Buch auf den Markt bringt.
Und siehe da, es handelt sich um den Grabert-Verlag in Tübingen, der schon mehr als einmal der Verbreitung rechtsradikalen Gedankenguts und Leugnung des Holocausts wegen mit den Strafverfolgungsbehörden in Konflikt geraten ist.
< Andere hätten diese Information bereits zu Anfang einer Rezension mit Pauken und Trompeten verkündet. Ich schwinge diese ideologische Keule aus zwei Gründen nicht:
erstens bietet das Buch inhaltlich genug Ansätze zu fachlicher Kritik, und zweitens täte man Herrn Braasch Unrecht, wenn man ihn der Verbreitung rechtsradikalen Gedankengutes bezichtigen würde.
Ich habe das Buch gerade in Kenntnis des Verlages natürlich mit Argusaugen auf diesen Aspekt hin gelesen und muß hier eine Lanze für Herrn Braasch brechen.
Er nutzt die "Blondheit" seiner Protagonisten lediglich als "cultural marker", nie jedoch (nicht einmal ansatzweise), um eine irgendwie geartete Kulturüberlegenheit irgendwelcher "blonder Arier" ins Spiel zu bringen.
Natürlich ist das ein Drahtseilakt über gefährlichem Terrain, den Braasch aber hervorragend meistert.

Die Wurzeln seiner Weltsicht liegen ganz woanders, nämlich in den Veröffentlichungen Jürgen Spanuths aus den 50er Jahren, der bei aller Kritik an seinen Thesen ja zurecht auch nie in eine rechte Ecke gedrängt worden ist.
Braasch gibt offen zu, daß die Lektüre der Spanuthschen Schriften ihn als jungen Mann begeisterte und sie als Anregung für vorliegende Publikation dienten.
Dennoch muß er sich natürlich vorhalten lassen, daß durch seine Veröffentlichung in einem rechtsextremen Verlag genau jener Personenkreis bedient und angesprochen wird, der seine Thesen als "natürliche Kulturüberlegenheit der blonden Arier" umdeuten wird.
Und damit hat er sich und seinem Buch keinen Gefallen getan.

Ende

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